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Wissenswertes

Zum Thema Hanf

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Von der Pflanze bis zum Seil

Wir dokumentieren an dieser Stelle die Erfahrungen des Erlebnisbauernhofes mit dem Verarbeiten von Faserhanf, manches ist angelehnt an Erfahrungen anderer und Beschreibungen in alten Büchern, anderes inspiriert von alten Abbildungen, ein großer Dank auch dem Trägerverein des Seilermuseums in Schlotheim (s.u.). Wir sind jederzeit dankbar für Korrekturen und ergänzende Beschreibungen. Bitte lassen Sie uns von Ihren Erfahrungen lernen.
zur Beschreibung der Hanfpflanze
ausgewachsene Pflanze(4m)

Die Pflanzen

Hanf wächst beinah auf allen Böden und gedeiht auch in unserem Klima gut. Der Nutzhanf wird unterschieden nach Faserhanf und Ölhanf. Für den Anbau ist in jedem Falle eine Genehmigung erforderlich, da auch THC-freier Hanf durch das Betäubungsmittelgesetz sanktioniert wird. Wir benutzen Faserhanf eines Thüringer Agrarbetriebes, der eine Faserfabrik mit geröstetem Hanf beliefert.

Rösten und Trocknen

Rösten erscheint zuerst als ein missverständlicher Begriff. Er hat hier aber rein garnichts mit gerösteten Zwiebeln oder anderem Gemüse oder Würsten zu tun. Sondern "Rösten" hat seine Wortverwandtschaft mit (ver)rotten und bedeutet, dass die Bindeschicht zwischen hölzernen und fasrigen Bestandteilen des Stängels verrotten muss. Sicheres und schnelles Rösten geschieht im Wasser (siehe "Hanfsee" in Schlotheim), aber das ist wegen der Fäulnis auch mit einem größeren Umweltrisiko verbunden. Problemloser in dieser Hinsicht ist die "Tauröste", man legt die geschnittenen Stängel einige Tage (ca. eine Woche) auf eine taunasse Wiese und wendet mehrmals, damit der Prozess alle Stängelteile erfasst. Nach der Röste werden die Stängel in der Sonne oder auf einem mäßig warmen Herd getrocknet.

Das Brechen

Ein Hanfbrecher vom Ende des 19.Jahrhundert, noch voll funktionsfähig. (Bestand Kleinberndten)

Mit dem Brecher werden die gerösteten Hanfstängel gebrochen, dabei löst sich ein Großteil der holzigen Schäben von den Fasern.

Das Schwingen

Der Schwingbock (Bildmitte) wurde nach alten Abbildungen nachgebaut.

Je nach dem Erfolg des Brechens muss die Hanffasern noch geschwungen werden. Dazu wird ein Bündel gebrochener Stengel über den Bock gelegt, dann werden hängengebliebene Schäben mit einem Holzschwert ausgeschlagen. Dabei legen sich die Fasern auch in eine Richtung, was das nachfolgende Hecheln erleichtert.
ein Schwingbock

Brechen und Schwingen kombiniert

Der Hanfreisser ist ein Unikat der Kleinberndtener Sammlung.

Hier wird mit Federkraft der Hanf gebrochen und dann mit kurzen Nadeln auf einer schnell rotierenden Rolle ausgeschwungen bzw. grob durchgehechelt. Das Gerät erspart Brecher, Schwinge und den groben Hechel.

Das Hecheln

im Vordergrung alter Hechel für Flachs, dahinter entsprechend neu gebauter Hechel für Hanf (allerding noch verbesserungswürdig).

die ausgeschwungenen Faserbündel werden jetzt mit Schwung durch den unterschiedlich feine Hechel gezogen, bzw. geschlagen. Dadurch werden die letzten Holzstückchen (Schäben) und Bastteile von den Fasern abgestreift. Außerdem werden längere und kürzere Fasern von einander geschieden.
Bild Hechel